Dieses „Nichts“ zu erfahren bringt bei mir den Wunsch mit sich, darüber zu reden. Sich auszutauschen. Nicht einfach nur ein Buch zu lesen oder ein Video zu sehen, sondern ein echtes Gegenüber zu haben. Ein Austausch im Hier und Jetzt. Im „Nichts“.
Aber wie soll ich über etwas reden, das zwar erfahren, aber im Grunde nicht kommuniziert werden kann? Die Sprache ist so ein unzulängliches Werkzeug. Ich bin darauf angewiesen, dass mein Gegenüber bereits das gleiche Verständnis bzw. die gleiche Erfahrung hat. Dass zwischen den Zeilen oder in den Pausen ein Erkennen geschieht.
Wie ein Verliebter möchte ich von dem erfahrenen Glück erzählen – und muss doch stumm bleiben. Weil niemand die Sprache zu verstehen scheint, die ich spreche. Oder es wird zwar die Sprache verstanden, aber nicht die Bedeutung der Worte. Nicht die Erfahrung, die Wahrheit, auf die diese Worte hinweisen.
Und wieder ist es paradox: der Wunsch zu Sprechen ist verbunden mit dem Wissen, dass das Sprechen unnötig und vielleicht auch nicht nützlich ist. Wenn die Bedeutung hinter den Worten verstanden wird, ist Sprechen nicht nötig. Ohne Verstehen werden die Worte so leicht zu neuen Hindernissen.
Zwischen all dem gibt es eine Antwort ohne zu sprechen. Eine Antwort, die der „Sehende“ und der „Nicht-Sehende“ gleichermaßen versteht: das Sitzen in der Stille. Meditation. Kontemplation. Zazen.