Die ganze Idee von „Meister“ und „Schüler“ ist absurd. Worin soll der Unterschied liegen? Wo soll da etwas zu geben, wo etwas zu bekommen sein?
Natürlich macht es einen Unterschied, ob ich 100 Euro in der Tasche habe oder nicht. Aber sagen wir mal JEDER hat einen solchen Schein in der Tasche. Dann gibt es also welche, die den Schein zufällig mal gefunden haben und jetzt fleissig damit knistern – in der Tasche. Und andere sitzen fasziniert davor und finden es unglaublich, dass der Typ da vorne so viel Geld in der Tasche hat. „Wenn ich das doch auch hätte…“ Haben sie ja auch. Alle. Die müssten nur mal selbst in ihre Tasche greifen. Statt dessen hören sie immer noch gebannt zu, wie von dem „in-die-Tasche-greifen“ erzählt wird, und von dem Gefühl des Papiers zwischen den Fingern.
Es gibt da auch eine Geschichte, die ich irgendwo gelesen habe, über den „Wasserschöpfer“. Der sitzt am Ufer eines klaren Flusses und schöpft für die Menschen Wasser. Nicht, dass die das nicht auch selbst machen könnten. Aber alle kommen zu ihm, um sich an dem von ihm geschöften Wasser zu erfrischen. Statt selbst den einen Schritt näher ans Wasser heran zu machen und direkt aus der Quelle zu schöpfen, machen sie ihn zum „Wasserschöpfer“. Und damit zu einer ganz wichtigen Person, weil keiner ohne Wasser leben kann. Verrückt.
Ich sehe nur Fische, denen das Wasser so nah ist, dass sie es nicht sehen. Und weil sie gehört haben, das Wasser für Fische sehr wichtig ist, machen sie sich auf die Suche. Und während sie dem großen, weisen Fisch zuhören, der das Wasser schon gefunden hat, schwimmen alle worin herum?! Im Wasser. Was soll ihnen der weise Fisch also zeigen? Was hat er, was sie nicht haben? Was ändert sich durch das Wissen oder die Erfahrung des Wassers?