„Alles meins“.

Dieses „Nichts“, diese „Stille“ oder dieser „Frieden“ entzieht sich jeder Beschreibung und dadurch auch jeder Einordnung. Es eine „Erfahrung“ zu nennen ist eigentlich schon zu ungenau. Es ist das „ich-bin“. Das Sein.


Es gehört also auch nicht zu einer bestimmten religiösen oder spirituellen Tradition. Es ist weder ein Teil des Zen, des Buddhismus oder des Christentums. Die „Lehre“ über dieses „Nichts“ ist auch keine Besonderheit bestimmter Gurus oder Heiliger. Niemand und nichts kann diese „Stille“ für sich beanspruchen. Und trotzdem gibt es immer wieder diese Vereinnahmungen.

Heute morgen habe ich im Auto einen Podcast gehört, in dem sich zwei ehemalige Schüler von Maharishi Mahesh Yogi (dem „Erfinder“ der transzendentalen Meditation) über verschiedene Traditionen unterhalten haben. Beide bekräftigten immer wieder, wie gut und richtig doch die Schulung durch ihren Meister im Vergleich zu anderen war. Wo gibt es diesen Meister und diese Schulungen in der „Stille“? Sie ist nicht „gefärbt“. Sie „riecht“ auch nicht auf eine bestimmte Art und Weise.

Lisa Cairns ist gerade in Tiruvannamalai (Indien), um Satsang zu geben. Warum muss sie dazu an diesen Ort gehen? Was hat die „Stille“ damit zu tun, dass Ramana Maharshi dort gelebt hat? Das ist doch alles ein großer Zirkus, der genau die Sichtweisen der „Suchenden“ verstärkt, die von diesen „Meistern“ nachher als großes Hindernis dargestellt werden.

Diese Worte hier sind selbst purer Unsinn, weil sie einen Unterschied zu machen scheinen zwischen Dingen, die „gut“ sind, und anderen, die „schlecht“ sind. Aus dieser Dualität kann sich die Sprache nicht lösen. Gedanken funktionieren nicht anders. Woher kommt also dieses Wissen um die „Stille“ und die absolute Sicherheit, mit der das alles gewusst wird?

Woher weisst Du, dass Du existierst? Ist das eine intellektuelle Schlussfolgerung? „Ich denke, also bin ich“? Oder ist Dir auch ohne einen Gedanken klar, dass Du jetzt gerade da bist? Musst Du das überhaupt nachsehen? Könnte es irgendetwas geben, dass Dich an Deiner Einschätzung zweifeln liesse? Wie sollte das auch gehen?!

Dieselbe Sicherheit, mit der Du um Deine Existenz weisst, ist auch die, mit der um die „Stille“ gewusst wird. Damit meine ich nicht nur die gleiche Art der Sicherheit, sondern wirklich dieselbe. Denn das „Objekt des Wissens“ ist auch dasselbe: „Du“ und „Stille“ sind nicht zwei verschiedene Dinge.