Die Aufmerksamkeit scheint immer nur an einem Ort sein zu können. Wenn ich Musik höre, ist das Gefühl von Traurigkeit vergessen. Während ich diese Zeilen tippe, vergesse ich meine kalten Füsse. Und während ich die kalten Füsse spüre, ist mir das Ein- und Ausatmen nicht bewusst.
Es scheint klar zu sein, dass die Aufmerksamkeit zwischen verschiedenen Dingen, die gerade parallel existieren, hin und her springt. Die Annahme ist, dass das alles gleichzeitig vorhanden ist, aber immer nur ein Ding bewusst wahrgenommen wird. So wie in einem dunklen Raum immer nur das gesehen wird, was gerade im Lichtkegel der Taschenlampe erscheint.
Aber ist das wirklich so? Kann man wirklich wissen, ob die Dinge außerhalb der jetzigen Wahrnehmung existieren? Existiert Paris, während ich in Berlin bin? Existiert Berlin, während ich in Berlin bin? Existieren meine Füsse, während ich mich auf die Hände konzentriere?
Und überhaupt: stimmt es, dass ich die Aufmerksamkeit steuere? Dass ich bestimme, welches Ding gerade im Focus meines Gewahrsein-Lichtkegels ist? Was geschieht dann, wenn ich diesen Kegel auf mich selbst richte? Nicht auf den Körper, nicht auf die Gedanken oder Gefühle, sondern auf den „Steuermann“ der Aufmerksamkeit. Was geschieht, wenn sich die Aufmerksamkeit auf ihren Ursprung richtet?