Einfach sitzen und feststellen, dass niemand da ist, der sitzt. Da ist das Gefühl von Sonne auf der Haut, die Stimmen der Menschen, die Bewegung des Wassers… aber es gibt niemanden, der spürt, hört oder sieht. Alles IST einfach. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger.
Es liegt eine wunderbare Schönheit in dem Moment des Nicht-Da-Seins. In dem selbst das Erkennen der eigenen Abwesenheit nicht dazu führt, dass es doch jemanden gibt, der das gerade wahrnimmt. Da ist einfach nur dieses ewige Spiel…
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Auch das Spiel der Wellen an der Scheibe ist einfach da, ohne es erklären zu müssen. Könnte man berechnen, wann sich jeder einzelne Punkt der Wellenlinie um welchen Wert genau hebt oder senkt? Abhängig von Wind, den Bewegungen der Tiere und der Möglichkeit, dass etwas ins Wasser fällt und weitere Wellen erzeugt? Müsste dieses Rechenmodell nicht so viele Faktoren berücksichtigen, dass die Berechnung einfach keinen Sinn macht? Und doch hebt und senkt sich die Wellenlinie in jedem Moment unbeirrt weiter. Wer bewegt diese Linie?
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Da ist ein kleiner Mann mit Hut am Affenkäfig, der eine Tasche voller Affenbücher und -bilder bei sich hat. Ein Orang-Utan scheint sogar aufmerksam die ihm hingehaltenen Fotos zu studieren, während der Mann mit leiser Stimme spricht. Die anderen Zoobesucher sind erst interessiert, wenden sich dann aber schnell ab. Der Affenmann ist ganz in seiner Welt versunken. Er will garnichts erklären. Er braucht auch keine Aufmerksamkeit. Er ist einfach nur da mit seinen Affen. Unterscheidet sich seine „Verzückung“ irgendwie von meiner? Ist es nicht ver-rückt so selbst-vergessen einfach nur zu-frieden zu sein?
Der Frieden liegt nicht in den Handlungen und auch nicht in dem, was sonst geschieht. „Da draussen“ kann es keinen Frieden geben, so lange es ein „da draussen“ für jemanden gibt. Nicht-sein im Alles ist Frieden. Leere in der Form und Form in der Leere sein ist Frieden. Ist wärmende, friedliche Stille…