Kino.

Da läuft die ganze Zeit ein Film ab. Direkt vor meinen Augen. Manchmal scheint er so spannend zu sein, dass ich vollkommen darin aufgehe. Immer öfter bemerke ich aber, dass ich nicht in dem Film bin. Ich bin eher wie das Licht, dass den Film auf die Leinwand projiziert. Dem Licht ist völlig egal welcher Film da gerade läuft.


Das Licht zeichnet Farben und Formen auf eine Leinwand. Da sind keine Menschen, Häuser und Autos. Da ist nur Licht. Feuer verbrennt die Leinwand nicht und Wasser macht sie nicht nass.

Szenen wiederholen sich. Immer und immer wieder. Manchmal ist der Ort ein anderer. Manchmal wechseln die Rollen.

Wie der Film weiter geht, liegt oft im Dunkeln. Handlungen fügen sich erst nach und nach zu einer Geschichte zusammen. Unbeachtete Elemente bekommen später eine ganz neue Bedeutung.

Der Film läuft einfach ab. Es ist schon alles auf der Rolle. Auch wenn es so aussieht, als würden die Schauspieler Entscheidungen treffen: ihre Wahl ist einige Bilder weiter schon festgehalten.