Kontrolle ist eine Illusion. Es gibt niemanden, der etwas kontrollieren könnte. Auch, wenn es für die Person anders erscheint. Was kann „ich“ denn schon wirklich kontrollieren?
Die Annahme von Kontrolle setzt voraus, dass „ich“ etwas Wesentliches dazu beigetragen habe, dass sich Zustand A in Zustand B verändert hat. Jetzt gerade scheine „ich“ „meinen“ Körper zu kontrollieren, um diesen Text hier zu schreiben. Vorher gab es keinen Text, ich wollte einen Text und jetzt ist er da. Das war also anscheinend alles innerhalb meiner Kontrolle. Dabei haben so viele Umstände zu diesem Ergebnis geführt, die ich überhaupt nicht beeinflussen konnte. Das fängt mit den Gedanken an, die diese Zeilen formen, und unkontrolliert im Gewahrsein auftauchen. Das ist der Wunsch diesen Text zu schreiben, der erst durch das Gespräch mit einem Freund aufkam.
Die Kontrolle scheint sich darauf zu beschränken, dass meine Finger „kontrolliert“ die Tasten drücken, die zu den Wörtern meiner Gedanken gehören. Also den Gedanken, die spontan und unkontrolliert auftauchen. Wo ist da die Kontrolle? Und je größer man den Kreis der Einflussfaktoren wählt, je länger man die Kausalkette verfolgt, die zu diesem Text geführt hat, desto deutlich wird die Illusion. Dieser Text wird im Internet veröffentlicht – habe ich das Internet erfunden? Habe ich den Laptop erfunden? Genau genommen reichen die Voraussetzungen / Bedingungen für diesen Text zurück bis zum Urknall.