Label sind optional.

Gerade bin ich in einer Facebook-Gruppe auf eine brillante Analogie gestoßen, die ich unbedingt sofort teilen muss. Ich liebe ja diese nachvollziehbaren Vergleiche mitten aus dem Leben. „Pavel“ erklärt die Ich-Illusion anhand des Internets und Google-Mail (von mir leicht angepasst):

Es gibt eingehende und ausgehende Nachrichten: Gedanken, Gefühle, Sinneseindrücke. Einige sind nur kurze Notizen, aber andere kommen auch mit Anhängen: Bilder, Bewertungen, Überzeugungen, Annahmen. Alles landet erstmal im Posteingang. Beim Lesen werden Labels vergeben, um die Nachrichten einzuordnen.

Einige werden mit „Ich“ gekennzeichnet. Das verändert nicht den Inhalt, aber wenn man nun unter „Ich“ nachsieht, sind all diese Nachrichten darunter aufgeführt. Man kann so immer wieder nachsehen, was alles mit „Ich“ zu tun hat.

Wenn man nun diese Nachrichten löscht, bleibt das Label erhalten. Es kann bestehen, auch wenn ihm keine Nachricht zugeordnet ist. Es ist an sich leer und im Grunde bedeutungslos, so lange es nicht mit Inhalt gefüllt wird.

Löscht man umgekehrt das Label „Ich“, sind die Nachrichten weiterhin vorhanden und unverändert. Man könnte ihnen ein neues Label geben, um sie neu zuzuordnen. Sie brauchen das Label „Ich“ nicht. Sie sind auch völlig ohne Label weiterhin da. Ihr Inhalt ist unabhängig davon, ob die Nachricht ein Label bekommt, oder nicht.

Der Inhalt aller Posteingänge besteht aus den Nachrichten. Label sind optional…