Vor vielen Jahren habe ich mich schon einmal mit Mu beschäftigt. Ich hatte das Koan in „Die drei Pfeiler des Zen“ gelesen, glaube ich. Bei einem Spaziergang ließ es mich nicht mehr los. Ich weiß noch, daß ich nachvollziehen konnte, was mit der verschluckten „glühenden Kugel“ gemeint ist. Damals gab es in der „Lösung“ einige Stunden nur noch Liebe.
Seit Sonntag läßt mich Mu nicht in Ruhe. Ich habe es nicht als Aufgabe gestellt bekommen. Auch wenn klar zu sein scheint, daß Mu immer das erste Koan ist. Aber es steckt eine absichtslose Neugier darin, es nochmal zu ent-decken.
Gestern war da den ganzen Tag nur Mu. Mu fuhr zur Arbeit. Mu saß in Besprechungen. Mu fuhr zur Meditation. In der ersten Einheit und beim Kinhin war da nur Mu. Es gab kein Sitzen, keine Wand, keine Gedanken und keine Person. Mu.
Wie soll man Mu zeigen? Und warum? „Ich“ soll Mu zeigen? Mu zeigt sich Mu. Wie unnötig.
Ich kann Mu nicht zeigen – aber ich kann es auch nicht nicht-zeigen.