Ist meine „Erfahrung“ denn wirklich so ungewöhnlich? Es ist doch einfach nur das, was jetzt gerade hier ist. Etwas Gewöhnlicheres kann es kaum geben. Diese Erfahrung ist nichts anderes als ein Glas Leitungswasser.
In dieser Stille gibt es nichts Ungewöhnliches. Es gibt nichts mehr, das „heilig“ sein könnte. Alles IST einfach. Darin liegt ein wunderbarer Frieden… Wie kann es etwas Besonderes sein, wenn alles einfach so ist, wie es ist? Es ist das Ein- und Ausatmen, das Du tausend Mal am Tag übersiehst. Eigentlich nicht mal der Rede wert.
Und doch scheint es so „groß“ zu sein, dass es einem Angst machen könnte. Wenn ich darüber rede, komme ich irgendwann an einen Punkt, an dem ich meine Worte vorsichtig wählen muss. An dem es einen Unterschied macht, wer gerade zuhört. Und ob genug Zeit ist noch mehr zu erklären. Denn wenn ich über „absoluten Frieden“ rede, oder Worte wie „Erleuchtung“ benutze, überschreite ich schnell eine Grenze. Ohne überhaupt zum Kern gekommen zu sein, der sich noch abwegiger anhören muss. Ich muss zugeben, dass ich mir das alles wahrscheinlich selbst irgendwann nicht mehr glauben würde.
Aber für mich ist das alles kein Wissen, das man in Frage stellen könnte. Da ist nichts, das einfach nachgeplappert wird. Und da ist auch nichts, an das ich glaube, weil es irgendwo steht oder gesagt wurde. Es sind auch keine Schlussfolgerungen, die meinem Denken entspringen. Es geht nicht um eine intellektuelle Auseinandersetzung mit einem beliebigen Thema oder ein „Interessengebiet“.
Es geht dabei um Dich. Immer, immer, immer, immer wieder nur um Dich. Um dieses alltägliche „ich“, das jeder von uns sagt. Und das ist nun wirklich nicht ungewöhnlicher, als ein Glas Leitungswasser. Kaum der Rede wert. Solange man sich nicht die Mühe macht nachzusehen, was damit eigentlich gemeint ist…