Nichts zu tun.

Eigentlich ist nichts zu tun. Garnichts. Die Geschichte der Person fließt vor sich hin wie ein großer, ruhiger Fluss. Alles passiert einfach nur so, wie es passiert. Steine werden umflossen, bringen etwas Unruhe ins Wasser, stören das Fließen aber nicht. Vor größeren Hindernissen staut sich das Wasser bis es einen Weg herüber oder herum gefunden hat. Das alles liegt in der Natur des Fließens.


In der Geschichte gibt es manchmal Identifikation, Anstrengung und Widerstand. Es fühlt sich so an, als wären manche Dinge richtig und andere falsch. Die Illusion taucht auf, Kontrolle ausüben zu können, Dinge zu beeinflussen und von der „schlechten“ auf die „gute“ Seite bringen zu können.

Für die Person sind die eigenen Gedanken immer richtig und wahr. Die Welt hat eine feste Form bekommen: die eigene Perspektive. Schon wenige Teile des unendlichen großen Puzzles reichen der Person, um das ganze Bild zu kennen. Alle Teile, die nicht in dieses Bild passen, werden aussortiert, gehören zu einem anderen Puzzle. Ein anderes Puzzle?

Das Wasser fließt, der Wind weht, die Sonne scheint. Wer macht das alles? Dein Herz klopft, das Blut fließt, Gedanken tauchen auf. Weil Du das alles tust?

Vor unserem gemeinsamen Auge entfaltet sich das Spiel des Lebens. Es hat Farben und Gerüche, Formen und Geräusche, Gefühle und Gedanken. Dinge, Personen und Geschichten ziehen wie Wolkenbilder vorbei. In der Ewigkeit des Raumes, der all das ermöglicht, aber nicht Teil davon ist.

Es gibt nichts zu tun, denn nichts passiert. Zu keiner Zeit. Am gleichen Ort. Niemand sieht es, denn es ist immer da.