Alles, was wir über unsere fünf Sinne wahrnehmen, sind Objekte. Der Monitor, auf den Du gerade guckst, bist nicht Du. Der Monitor ist ein Objekt, das Du über Deine Sinne wahrnimmst. Du bist der Wahrnehmende, der Monitor ist das Wahrgenommene.
Die Geräusche, die Du gerade hörst, bist nicht Du. Es gibt jemanden, der die Geräusche wahrnimmt: Dich. Der Stuhl, den Du gerade vielleicht unter Dir spürst, bist nicht Du. Du bist das Subjekt, das die Wahrnehmung des Stuhls hat. Genau so ist der Duft und Geschmack von Kaffee nur ein Objekt Deiner Wahrnehmung.
In meinem Blickfeld ist gerade auch meine Hand. „Mein Körper“ ist ein Objekt, das ich sehen, fühlen, riechen, schmecken und (manchmal leider…) hören kann. Ich bin nicht „mein Körper“, denn ich bin ja der Wahrnehmende und der Körper ein Objekt meiner Sinne. Und selbst, wenn es noch mehr Wege gäbe „meinen Körper“ wahrzunehmen: er bleibt eine Wahrnehmung. Ein Objekt.
Neben den klassischen fünf Sinnen gibt es noch eine weitere Wahrnehmung, die uns ständig begleitet: die Gedanken. Man kann sich darüber streiten, ob das ein eigenständiger „Sinn“ ist. Denn Gedanken bestehen eigentlich aus Worten und Bildern – also Hören und Sehen. Aber egal wie man Gedanken kategorisieren will: sie sind eine Wahrnehmung. Oder nimmst Du gerade nicht Deine Gedanken wahr?
Du bist also nichts von dem, was Du – in welcher Form auch immer – wahrnehmen kannst. Der Gedanke, daß Du nicht Dein Körper sein kannst, ist bestimmt irritierend beim ersten Mal. Aber es stimmt doch, oder nicht? Wenn es ein Objekt gibt und ein Subjekt, etwas Wahrgenommenes und einen Wahrnehmenden – auf welcher Seite würdest Du Dich sehen?
Was bleibt aber übrig? Im Grunde haben wir gerade absolut alles ausgeschlossen. Wenn nichts, daß Du wahrnehmen kannst, „Du“ bist, kann absolut nichts übrig bleiben. Nichts. Denn egal, was Du trotzdem noch als „Du“ identifizieren möchtest: es muss Teil Deiner Wahrnehmung sein – sonst könntest Du nicht darauf zeigen und sagen: „DAS bin ich!“.
Also: wer (oder besser: was) bist Du?