Schizophren.

In der Welt der Gedanken gibt es keine Non-Dualität. Kann es auch gar nicht geben. Aber wenn die Person glaubt Das begriffen zu haben, entwickeln sich interessante innere Dialoge.


Der Kopf ist ständig damit beschäftigt alle Sinneseindrücke auszuwerten und irgendwo einzuordnen. Wenn man so richtig bewusst durch’s Leben geht, weil man ja schon so viel verstanden hat von dem, was in all‘ den Satsangs erzählt wird, kann es passieren, dass einem diese andauernde Kategorisierung auffällt. Dann hakt man gedanklich ein und sagt sich: „Ha! In Wirklichkeit ist das gar nicht so oder so. Das ist nur ein Gedanke. Eigentlich sollte ich deswegen nicht wütend sein, Angst haben, anfangen zu diskutieren, …“ Und das fühlt sich dann total weise an, weil es ja einfach gut und richtig ist wenn man das verstanden hat und so sieht. Oder?

Was unterscheidet aber den Gedanken „Dieser sch[…] Nachbar hat schon wieder […]“ von „Das ist nur ein Gedanke.“? Wo ist der Unterschied zwischen der Person, die sich aufregt, und der Person, die so weise dazwischen redet? Sind das überhaupt zwei verschiedenen Personen? Und wenn ja: wo kommt die zweite plötzlich her? Und warum soll ausgerechnet die immer Recht haben? Bin ich auf einmal schizophren, weil ich zu viele Advaita-Bücher gelesen habe?

Wenn sich in Deinem Traum zwei Personen streiten: wer hat dann Recht? Du bist beide Charaktere, denn das passiert doch in Deinem Traum. Hat also die wütende Person recht, oder die weise? Und welche Bedeutung hat das für den Träumenden? In der Wirklichkeit des Erwachten gibt es beide Personen nicht. Und keinen Streit. Es gab nur einen Traum.