Stufen?

Es gibt viele Beschreibungen von unterschiedlichen Stufen, die man auf dem Weg zur Erfahrung zu durchschreiten scheint. Dieses dreistufige Modell kann ich gut nachvollziehen:

Die erste Stufe wird beschrieben als „Berge sind Berge und Täler sind Täler“. Oder auch als „ich existiere unabhängig von den anderen Dingen in der Welt“. Das ist sozusagen der Ausgangspunkt. So nimmt wahrscheinlich (fast) jeder sich und seine Umwelt wahr.

In der zweiten Stufe sind „Berge nicht mehr Berge und Täler nicht mehr Täler“. Oder man sagt „ich und die Welt sind Eins“. Die Wahrnehmungsperspektive hat sich verschoben.

In der dritten Stufe heisst es „Berge sind Berge und Täler sind Täler“. Das ist keine Rückkehr zur ersten Stufe, sondern die Einsicht, dass beide vorherigen Stufen auf einer Illusion basieren. Es wird eine Getrenntheit angenommen, die zur Polarisation führt. Nur wenn es Getrenntheit gibt (erste Stufe) kann es als Gegenpol auch Einheit geben (zweite Stufe). Es steckt keine Entwicklung in der zweiten Stufe, sondern beide Stufen fallen auf den gleichen „Trick“ herein, interpretieren ihn nur gegensätzlich.

Ist der „Trick“ durchschaut, gibt es weder Einheit noch Nicht-Einheit, weder Trennung noch Nicht-Trennung. Keine Stufen und Schritte. Keine Worte. Berge können Berge genannt werden, ohne der Illusion einer Trennung oder Einheit mit ihnen zu erliegen. Was auch verschwindet ist die Illusion, das diese drei Schritte eine Entwicklung oder gar einen Weg beschreiben.

Mich ärgert jedes Wort, das ich hier schreibe. Sobald es geformt ist weiss ich schon, dass es falsch ist. Alles was gesagt oder geschrieben wird führt in die falsche Richtung. Lieber würde ich einfach nur schweigen… Doch die Hoffnung ist zu gross, dass gehört wird, was ich nicht sage, und gelesen wird, was ich nicht schreibe.