Wie kann ich beschreiben, was hier als „ICH“ erlebt wird…? Da ist… einfach nur eine Art leerer Raum. Nichts Substanzielles, kein Objekt, auf das sich dieses Wort „Ich“ beziehen könnte. Es gibt auch keinen bestimmten Ort, an dem sich das „ICH“ aufhält. Da ist kein Zentrum oder Mittelpunkt – keine Stelle über die man sagen könnte: „da bin ICH“. Genauso wenig könnte ich Eigenschaften des „ICH“ aufzählen. Es ist weder gross noch klein, lebendig oder ruhig. Das „ICH“ zu beschreiben ist so aussichtslos wie der Versuch, sich selbst hochzuheben.
In diesem Raum des „ICH“ gibt es einen permanenten Gast: den Körper-Geist. Also die Person, die auch reagieren würde, wenn jetzt gerade jemand meinen Namen riefe. Dieser Gast ist auch ein „ich“ – aber nicht „das ICH“. Verwirrt? Es ist wie mit der Welle und dem Ozean: die Welle ist eine wahrnehmbare Form, die der Ozean annimmt – kein eigenständiges Ding. Die Welle und der Ozean sind eins, so wie „ich“ und „ICH“ eins sind.
Daher gibt es auch kein Umschalten zwischen zwei verschiedenen „Ichs“. Genauso wenig, wie es ein „wahres Ich“ zu finden gibt oder „das Ich sterben muss“. Es ist immer nur das Eine da.
Somit passiert auch in der Meditation nichts Besonderes. Der Gast kann ruhiger werden bis man garnicht mehr merkt, dass er da ist. Dann kann offensichtlich werden, dass der Ozean auch ohne Wellen existiert, der Himmel auch ohne Wolken. Was stört den Himmel ein Sturm oder den Ozean hohe Wellen?