Weniger ist mehr.
Dieser innere Frieden ist nicht davon abhängig, was gerade passiert. Er ist in jedem Moment da. Alles entsteht erst in diesem Frieden. Und das kann auch Unzufriedenheit sein. Oder Ärger, Angst und Sorgen. Alles kann sein — ohne den Frieden zu stören.
In dieser Erkenntnis fällt immer mehr der Wunsch ab, etwas Bestimmtes zu haben oder zu erreichen. Brauche ich noch eine Uhr um glücklich zu sein? Können mir überhaupt Dinge mehr Glück, Frieden, Liebe bringen? Eigentlich bringen sie garnichts mit. Es scheint wirklich so zu sein wie es auch Andere sagen: in der Erfüllung eines Wunsches fällt für eine Zeit das Suchen und Streben weg. Das Glück, das in dieser Zeit da ist, ist nur das Wahrnehmen des Friedens, der immer da ist, aber normalerweise vom Suchen und Streben verdeckt wird. Die Zufriedenheit hat nichts mit dem Ding zu tun, sondern nur mit dem Wegfallen des Wünschens. Wenn gesehen wird, dass „haben“ und „haben wollen“ kein weiteres Glück bringen können — warum muss ich dann überhaupt etwas haben?
Wenn ich mich hier so umsehe, sind da sehr viele Dinge. Sehr, sehr viele. Einige davon sind für ein komfortables Leben ganz nützlich: ein Stuhl, ein Tisch… Vielleicht auch dieser Computer. Aber so vieles ist einfach nur da, weil man meint es haben zu müssen — ob man es braucht oder nicht. Muss das wirklich sein?
Hier reift immer mehr die Idee, dass weniger mehr ist. Nicht im Sinne eines absoluten Minimalismus: ein Bett, ein Stuhl, ein Tisch, eine Hose, ein T‑Shirt, usw. Vielleicht eher als ein bewusstes Überprüfen, welche Dinge man wirklich braucht. Von denen, die bereits da sind, aber auch bei all‘ den Wünschen. Ich habe diesen Monat zum Beispiel kaum Geld für „Impulskäufe“ ausgegeben. Impulse waren da und sind immer da. Aber wenn die Erfüllung dieser Wünsche kein zusätzlich Glück, nicht mehr Zufriedenheit verspricht, ist es sehr einfach sie einfach nur da sein zu lassen. Dafür konnte ich bei einem wichtigen Kauf aber auch direkt zu dem richtig guten Produkt greifen und musste nicht erstmal gucken, ob es mit der zweiten Wahl auch geht.