In meinem Kopf haust ein wilder Affe. Eine Zeit lang war er gut abgelenkt, hat sich ruhig in eine Ecke verkrochen. Fast hätte ich schon gedacht er wäre nicht mehr da. Aber er ist da, macht einen riesen Lärm, will alles anfassen und untersuchen und rappelt unruhig an seinen Gitterstäben.
Seit zwei, oder vielleicht sogar schon drei Wochen wird in meinem Kopf die Welt erklärt. Alles muss einen Grund haben und Sinn machen. Es wird gemessen, gewogen und verglichen. „Gibt es Materie ausserhalb von Bewusstsein? Oder entsteht Bewusstsein erst durch komplex verwobener Materie?“ Das ganze Leben, die ganze Welt, das ganze Universum muss erklärt und verstanden werden. Doch das einzige Ergebnis, das ich beobachten kann, ist: Anstrengung. Jeder Scheiß muss ins Bild passen, alles muss bis zur Unkenntlichkeit überdacht werden.
Dabei ändert das alles überhaupt nichts. Es ist völlig egal, ob eine Erklärung, ein Sinn gefunden wird – oder nicht. Ich muss nicht erklären, was passiert, damit es passiert. Es ist schon da. Genau so, wie es ist. Völlig unbeeindruckt davon, ob es in meinem Kopf einen Sinn ergibt.