Zeitlos.

Völlig unvermittelt im Hier und Jetzt. Kein Weg hat hier hin geführt. Kein Weg führt von hier weg. Gedanken an ein Davor oder Danach tauchen zwar auf… aber auch die sind jetzt und hier. Alles passiert ohne Referenzpunkt. Als ewiges Jetzt.


Neu und unverbraucht erscheinen alle Dinge, Klänge, Gerüche. Ohne Namen, ohne Kategorie. Man kann die Verarbeitung der Sinneseindrücke fast beobachten. Wie sie aus dem Einen kleine Stücke schneiden, ihnen Namen geben, in eine Schublade einsortieren. Aber in diesem immer einmaligen Moment, hier und jetzt, gibt es keine Worte. Alles ist einfach. Gleichzeitig. Urteilslos. Wortlos.

Im Sehen sind noch keine Worte. Niemand sieht einen Tisch. Niemand sieht Farben oder eine Form. Den Sinneseindruck als „Sehen“ zu beschreiben ist schon zu viel. Ist schon ein Wort und Gedanke. Eine Interpretation. Aber es ist nicht das, was passiert. Wir leben wie aus Büchern, bekommen immer nur die Speisekarte zu sehen und geben uns damit zufrieden. Dabei sitzen wir die ganze Zeit im Schlaraffenland.

Wenn man sehen kann – ohne Worte – ist da nur ein leiser Frieden. Nur Wunder und Liebe.